Labrador Mischling - worauf muss ich achten?
Labrador Mischling – worauf muss ich achten?

Wann ist ein Hund ein Labrador Mix?

Ein Labradormischling grenzt sich ganz klar begrifflich von einem reinrassigen Labrador ab. Doch wann ist ein Hund ein Labrador Mix?

Das trifft dann zu, wenn der Stammbaum des Welpen nicht nur aus ebenfalls reinrassigen Labradoren besteht, sondern von einem Hund einer anderen Rasse oder einem Mischling gekennzeichnet ist.

Das kann zum Beispiel ein direktes Elternteil, oder aber ein Familienmitglied der dritten oder höhreren Generation betreffen.

Während die reinrassigen Labradore einen Stammbaum besitzen, der auf eine einwandfreie Blutlinie bestimmter Labradorzuchten schließen lässt, haben Labradormischlingswelpen keinen Stammbaum.

Labrador Mischling
Die Augen und die Erscheinung dieses Labrador Mischling sind beeindruckend.

Je weniger über die Familie, auch in der dritten oder vierten Generation, eines Welpen bekannt ist, desto weniger ist deutlich, welchen Anteil die Gene des Labradors an dem Mischlingswelpen haben.

Wer einen Labrador Mischling als neues Familienmmitglied aufnehmen möchte, sollte sich also im Klaren darüber sein, dass die typischen Merkmale eines Labradors wie die Familientauglichkeit und die Genügsamkeit nicht zwangsläufig beim Labrador Mix gegeben sein muss.

Wer einen Labrador Mix Welpen kaufen möchte, sollte sich also möglichst intensiv mit der Herkunft und der Art der Eltern auseinandersetzen. Denn nur so kannst Du Dir ein Bild darüber machen, ob der Welpe zur neuen Familie passt oder nicht.


Warum gibt Labrador Mischlinge?

Der Labrador vereint viele gute Eigenschaften in sich. Vor allem sein Charakter machen ihn zu einem so beliebten Familienhund und Begleithund. Er hat den “Will to please”, ist arbeitswillig, verspielt, sanftmütig, zutraulich und ausdauernd. Außerdem ist er natürlich mit einem hübschen Aussehen gesegnet.

Bei gezielten Verpaarungen sollen möglichst viele positive Attribute des Labrador an seine Nachkommen weitergegeben werden. Dies können äußerliche Merkmale, wie Fellbeschaffenheit und Größe sein, aber eben auch sein tolles Wesen.

Einige schreckt jedoch beispielsweise die Größe des Labradors vor einem Kauf ab. Wird der Labrador mit einer kleineren Rasse verpaart, können die Nachkommen mit etwas Glück eine kompaktere Größe bekommen. Natürlich soll auch die zweite Rasse am besten nur ihre Schokoladenseite an die Welpen weitergeben. Nicht immer ist dieses Unterfangen jedoch von Erfolg gekrönt. Die Welpen bekommen mitunter eben nicht die gewünschte Fellfarbe, Größe oder Charaktereigenschaften in die Wurfkiste gelegt.

Natürlich gibt es neben geplanten Würfen aber auch viele Zufallsverpaarungen. Mit anderen Worten: Herrchen oder Frauchen haben nicht richtig auf ihre Hunde aufgepasst und Wochen später gibt es einen Mischlingswurf.


Der Labradoodle – Bald eine anerkannte Rasse?

Der Labradoodle ist ein klassisches Beispiel für einen geplanten Mischlingswurf. Hierbei handelt es sich um die gewollte Verpaarung eines Labrador Retrievers mit einem Großpudel. Die daraus entstehenden Welpen sind Hybridhunde. Also Mischlinge aus zwei reinrassigen Elterntieren, die jedoch unterschiedlichen Rassen zugehören. Beim Labradoodle wird mit den Mischling bewusst weitergezüchtet. Ziel ist es, eine eigenständige Rasse zu etablieren, die vielleicht sogar FCI-Anerkennung erhält. So wird beispielsweise der australische Labradoodle bereits vom CKC (Continental Kennel Club) anerkannt.

Die ursprüngliche Idee hinter dem Labradoodle: Einen Blindenführhund zu kreieren, der auch für Menschen mit Hundehaarallergie geeignet ist. Denn Pudel gelten als besonders allergikerfreundlich, da das Fell keinem saisonalen Fellwechsel unterliegt. Darum ist beim Labradoodle das lockige pudelartige Fell absolut gewünscht, die Farbe hingegen egal. Untersuchungen zeigen allerdings, dass das Fell des Labradoodles sich nicht großartig vom allergiepotenzial anderer Rassen unterscheidet. Trotzdem erfreut sich dieser Mischling sehr großer Beliebtheit. Vor allem bei Familien und aktiven Personen.

Bei der Zucht von Labradoodles gibt es allerdings eine Schwierigkeit: Während die erste Mix-Generation aus Labrador und Pudel (die sogenannte F1-Generation) besonders homogen ist, sind die Würfe aus Verpaarungen von Labradoodles nicht immer besonders einheitlich. Dies erschwert die Etablierung der Rasse.

Welche Mischlinge gibt es sonst noch?

Labrador Schäferhund Mischling
Labrador Schäferhund Mischling

Eine häufige Art von Labrador Mischlingen ist der Labrador-Schäferhund-Mischling. Das liegt insbesondere daran, dass die Rassen eine ähnliche Größe haben und eine Paarung daher nicht abwegig ist.

Aufgrund der positiven Eigenschaften der beiden Rassen sind die Labrador Mischlingswelpen beliebt, vor allem bei sportlichen Familien.

Die aufmerksame, aktive Art des Schäferhunds gepaart mit der gutmütigen, familienbezogenen Art des Labradors führen zum perfekten Begleiter für Jogger oder Reiter.

Doch wie bereits beschrieben sichert die Paarung nicht zwangsläufig die Vereerbung dieser Eigenschaften. Vielmehr wird die Bandbreite möglicher Wesenszüge bei Labrador Mix Welpen durch eine Verpaarung zum Beispiel mit Schäferhunden deutlich größer.

Eine andere beliebte Art von Mischlingen sind Labrador-Golden Retriever-Mischlinge. Beide Rassen gelten in unseren Kulturkreisen als Familienhunde. Denn beide sind vom Wesen her sehr gutmütig und familienbezogen.

Aus diesen Gründen werden bei vielen Hobbyzüchtern beide Rassen parallel gehalten. Das führt zu häufigen Verpaarungen, die durch eine ähnliche Größe und Konstitution biologisch unproblematisch ist.

Labrador Rottweiler Mischling
Labrador Rottweiler Mischling

Neben diesen sehr häufigen Labrador Mischlingen gibt es noch seltenere Verpaarungen, vor allem solche mit großen Rassen. Dazu gehören zum Beispiel Labrador-Rottweiler-Mischlinge oder Labrador-Bobtail-Mischlinge. Jede Verpaarung der Labradore mit einer großen Rasse ist dabei denkbar.

Aber auch Labrador Mix Welpen aus Verpaarungen mit einer kleineren Rasse sind bekannt. So gibt es immer wieder Labrador-Beagle-Mischlinge oder Labrador-Cockerspaniel-Mischlinge. Die Labrador-Mischlinge stammen nur in seltenen Fällen aus professionellen Labradorzuchten und sind ansonsten eher bei privaten Züchtern und Privatpersonen zu finden. Häufig handelt es sich bei Mischlingen auch um zufällige/ungewollte Verpaarungen.


Worauf ist beim Welpenkauf zu achten?

Labrador Mix Welpen
Was ist beim Labrador Mix Welpenkauf zu beachten? Spannend ist immer die Frage nach der endgültigen Größe des Mischlings.

Beim Welpenkauf ist auf viele Dinge zu achten, die erst einmal unabhängig von der Rasse sind.

Dazu gehört zum Beispiel die genaue Beobachtung der Sozialisation der Welpen. Sind die Labrador Mix Welpen aktiv, neugierig und an Menschen und das Außengelände gewöhnt, kann von einer guten Sozialisation ausgegangen werden.

Sind die Labrador Mix Welpen jedoch verängstigt oder werden im Abgabealter in einem stark begrenzten Bereich gehalten, kann es später zu Problemen in der Sozialisation kommen.

Wer einen Labrador Mix Welpen kaufen möchte, muss zusätzlich darauf achten, ob der Labrador Mischling auch zu den eigenen Vorstellungen passt. Ein wichtiges Kriterium ist da zum Beispiel die Größe.

Während bei reinrassigen Labradoren davon ausgegangen werden kann, dass alle Welpen eine ähnliche Größe erreichen werden, von zierlicheren und stämmigeren Ausprägungen abgesehen, kann bei einem Labrador Mix die einwirkende Rasse eine erhebliche Rolle spielen.

zwei Labrador Ridgeback Mischlinge auf dem Rasen
Labrador Ridgeback Mischlinge. Foto von Sabine eingereicht

So kann ein Labrador-Hovawart-Mix zum Beispiel deutlich größer werden als der durchschnittliche Labrador.

Das ist auch dann der Fall, wenn die Mutter vor Ort, die im Beispiel ein reinrassiger Labrador sei, eher zierlich ist. Beim Welpenkauf ist also darauf zu achten, dass sowohl Mutter als auch Vater der Labradormixwelpen vorgestellt werden.

Meist ist der Vater in Hobbyzuchten oder bei Privatpersonen nicht vor Ort. Hier kann man nach Bildern oder weiteren Informationen fragen. Doch nicht nur die potentielle Größe der Labrador Mix Welpen muss mit den eigenen Vorstellungen abgeglichen werden, auch das Wesen sollte zur neuen Familie passen.

Hier gelten die gleichen Grundsätze wie bei der zu erwartenden Größe. Entscheidend für den vererbbaren Teil des Wesens eines Welpens sind die Eltern.

Ist ein Elternteil ein reinrassiger Labrador, kann man davon ausgehen, dass dieses Tier die typischen Wesenszüge eines Labradors aufweist. Ist der andere Elternteil reinrassig, jedoch von einer anderen Rasse, können hier die Wesenszüge auch abgeschätzt werden.

Labrador Mix
Es ist nicht immer klar welches Wesen und welchen Charakter ein Labrador Mix hat.

Die vererbten Wesenszüge bei den Labrador Mix Welpen sind dann jedoch eine Ansammlung möglicher Kombinationen. Ist ein Elternteil bereits ein Mischling, wächst die Anzahl der möglichen Kombinationen an Wesenszügen bei den Labrador Mix Welpen.

Aus diesem Grund findet man auch viele Labradormischlinge im Tierheim. Denn die Ausprägung des individuellen Wesens, das auch genetisch beeinflusst wird, steht erst nach der Welpenzeit fest, zu spät, um schadfrei festzustellen, ob der gewählte Labrador Mix Welpe wirklich zur Familie passt.


Sind Labrador Mischlinge die bessere Wahl?

Mischlingen sagt man im Vergleich zu ihren reinrassigen Artgenossen eine stabiliere Gesundheit nach. Diese Aussage stammt vor allem aus Erfahrungen, die durch Rassekrankheiten wie zum Beispiel Hüftschäden beim Deutschen Schäferhund entstanden sind.

Labrador Mix Mischling
Mischlingen sagt man im Vergleich zu ihren reinrassigen Artgenossen eine stabilere Gesundheit nach. Diese Aussage stammt vor allem aus Erfahrungen, die durch Rassekrankheiten wie zum Beispiel Hüftschäden beim Deutschen Schäferhund entstanden sind.
Inzwischen ist jedoch bewiesen, dass eine professionelle Zucht einer Blutlinie keine negativen, gesundheitlichen Folgen für die reinrassigen Welpen hat.

 

Inzwischen ist jedoch bewiesen, dass eine professionelle Zucht einer Blutlinie keine negativen, gesundheitlichen Folgen für die reinrassigen Welpen besitzt.

Labrador Mischlinge sind daher nicht gesünder als reinrassige Labradore. Vielmehr hängt die Gesundheit der Welpen von vielen Faktoren wie zum Beispiel der Gesundheit der Mutter während der Schwangerschaft ab.

Auch die Anzahl der Welpen in einem Wurf können die grundsätzliche Gesundheit der Labradormischlingswelpen beeinflussen. Es kann also nicht davon ausgegangen werden, dass durch den Kauf eines Labrador Mix Welpen mögliche Krankheiten keine Rolle spielen.

Vielmehr sind auch hier Fingerspitzengefühl, Erfahrung und die umfassende Information über die Elterntiere gefragt. Kaufst Du jedoch einen reinrassigen Labrador einer bekannten Blutlinie, kannst Du Dir fast sicher sein, dass Zuchtschäden ausgeschlossen sind.


Angekommen in der Familie

Labrador Golden Retriever Mischling
Ein Labrador Golden Retriever Mischling

Hast Du Dich mit allen Aspekten beschäftigt, die Du wissen musst, wenn Du einen Labradormischling kaufen möchtest, kann die Suche nach einem neuen Familienmitglied beginnen.

Da viele unerfahrene Hundebesitzer denken, Labrador Mischlinge sind mit reinrassigen Labradoren gleichzusetzen, lohnt sich der Blick ins Tierheim.

Hier warten einige Labrador Mischlinge, deren Herrchen oder Frauchen sich nicht intensiv mit den Mischlingsfragen auseinander gesetzt haben. Aber auch Labrador Mix Welpen vom Züchter oder einer Privatperson benötigen vor allem zu Beginn die ganze Aufmerksamkeit der neuen Familie, um in ihrem neuen Leben behutsam und sicher anzukommen.

Hast Du einen Labrador Mischling? Wie sind seine Charaktereigenschaften? Erzähle von ihm und hinterlasse einen Kommentar!

Dieser Beitrag hat 12 Kommentare

  1. Stella

    Ich habe eine bald 3-jährige Labbi-Mix-Hündin. Optisch ist sie dem reinrassigen Labrador sehr ähnlich und ist auch eine ebenso gute Futterverwerterin. Die Tierärztin geht von einem Schäferhund-Anteil aus; was auch ihre extreme Wachsamkeit erklären würde. Ansonsten ist sie sehr lieb und sportlich, lernt schnell und gerne und ist ein absoluter Sonnenschein!

    1. LabradorSeite.de

      Hallo Stella!

      Was für eine spannende Mischung. 🙂
      Ich wünsche Dir weiterhin viel Spaß mit Deinem Sonnenschein.

      Liebe Grüße,
      Vanessa

  2. Hilde Kilius

    Wir hatten fast 13J. eine Labrador Schäfermix Hündin. Super kinderfreundlich…mega gutmütig.
    Wachsam, gelehrig, super Schwimmerin auch im Atlantik durch die Wellen…Schwarze Decke, goldbraune Beine…Ohren.. Zeichnung wie ein Schäfer, Fell vom Labi. Ein Traumhund.

    1. LabradorSeite.de

      Hallo Hilde!
      Oh, was für eine schöne Mischung das gewesen sein muss. Und scheinbar so abenteuerlustig und wagemutig 🙂
      Schwimmen im Atlantik… eigentlich ja typisch Labbi, oder?
      Viele liebe Grüße,
      Vanessa

  3. Ruth Stobbe

    Wir hatten bis vor 4 Wochen einen Labrador-elo Mix. Linus war ein Traumhund und bildschön.Wir sind unendlich traurig. 13,5 Jahre wurde Linus alt. Wir würden sofort wieder so ein Mix nehmen.
    Es wird nicht leicht werden, so einen Kreuzung zu finden.

    1. LabradorSeite.de

      Liebe Ruth!
      Ich glaube Dir, dass es ein toller Hund war. Es sind beides ganz wundervolle und außerordentliche schöne Rassen.
      Ich drücke die Daumen und wünsche Dir von ganzem Herzen, dass Du noch einmal so einen Mix finden wirst.

      Ganz viel Kraft in der kommenden Zeit und alles Liebe,
      Vanessa

    2. Jenni

      Liebe Ruth,
      Ich habe deine Kommentar gelesen und wollte dir bescheid geben, daß die liebe Labrador Hündin von meiner Freundin, heute Nacht 8 wundervolle Labrador-Elo Mischlinge zur Welt gebracht hat. Wir wünschen uns nur das Beste zu Hause für die kleinen. Liebe Grüße Jenni

      1. LabradorSeite.de

        Hallo Jenni!

        Labrador-Elo-Mischling. Das klingt nach einem interessanten Mix. 🙂
        Wir wünschen viel Erfolg bei der Vermittlung der kleinen Welpenkinder.

        Liebe Grüße,
        Vanessa

  4. Gitti

    Meine treue Labrador-Jagdterrier-Mischlingshündin aus dem Tierschutz (Portugal) war 13 Jahre lang eine treue, familienfreundliche sanftmütige Begleiterin. Sie war dunkelbraun mit hellbraunen Beinen und weißer Zeichnung an Brust und Bauch.
    Sie war nicht so groß und kräftig wie der Labrador.

    1. LabradorSeite.de

      Hallo Gitti!

      Ich freue mich immer besonders, wenn ich lese, dass jemand einem Tierschutzhund ein schönes Zuhause geschenkt hat. 🙂
      Ich bin sicher, Deine Hündin war Dir in diesen 13 Jahren sehr dankbar. Bestimmt wird sie schmerzlich vermisst.

      Ganz liebe Grüße,
      Vanessa

  5. Bigi

    Wir hatten eine Bobtail-Labrador Hündin..
    Sandy….kurz vor ihrem 13 Geb.im Jahr 2022 musste ich sie erlösen….ihre Gelenkschmerzen waren zu groß…sie konnte ohne Hilfe nicht mehr alleine stehen oder gehen.
    Ihr Wesen war unbeschreiblich….so ausgeglichen, trotzdem voll Energie und Power..
    Einfach…Liebe pur.sie war trotz ihrer Größe der Liebling aller…
    .war bei jedem Kroatienurlaub mit uns dabei….aber Wasser war erst sehr spät ihr Element….der Bauch durfte NIE naß werden…Ich vermisse sie sehr….glaube nicht, dass ich nochmal so einen Mix finde

    1. LabradorSeite.de

      Liebe Bigi!

      Das klingt nach einem wirklich seltenen und einmaligen Mix: Bobtail-Labrador.
      Bin neugierig, wie Sandy ausgesehen hat 🙂
      Jeder Hund ist einzigartig. Ich glaube auch, dass es so einen Hund wie Sandy kein zweites Mal geben wird.
      Aber vielleicht erobert ja nochmal eine andere Fellnase Dein Herz…. wer weiß 🙂

      Schönen Sonntag und ganz liebe Grüße,
      Vanessa

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